Vom Strauch in den Bauch - Wie sich Maiki und Nussi Nüsschen kennenlernten
Maiki machte es sich auf der kleinen Holzbank bequem. Mit den Augen strich er über die sanften Hänge, das Wäldchen und das in den Spitzen schon gelbe Gras. Am Horizont machte Maiki Apfelbäume aus, die ihre gelb-roten Kugeln der Sonne darboten. Die kleinen Kirschbäume daneben waren bereits abgeerntet. Weiter rechts standen Gewächse, die an den Enden ihrer Zweige ihm unbekannte Früchte in grünen Mäntelchen trugen und sich wie kleine Kugelhaufen anordneten. Maiki lehnte sich auf dem Bänkchen zurück und genoss die Aussicht. Er sah auf den Wanderweg zurück und erblickte eine Gestalt. Das Persönchen stapfte mit forschem Schritt den Wiesenweg hinan: bronzefarbenes Wanderwams, dunkelbraune Lederstiefeletten und ein keck auf dem Kopf sitzendes grünes Filzhütchen. Maiki hielt sich mit den Händen an der Holzbank fest. Dreimal hatte er tief durchgeatmet, als eine zarte Stimme fragte: „Ich darf doch?“ und die Wanderin sich neben ihm niederließ.
„Was sind das für seltsame Bäume“, fragte Maiki in Richtung der Gewächse mit den Haufenfrüchten. „Das sind Haselnussbüsche. Sicher fragst du dich, wie die kleinen, in grünen Zwirn gepackten Kügelchen an den Zweigen heißen? Man nennt sie Haselnüsse und mal abgesehen davon, dass die winzigen Haselmäuschen und Eichhörnchen sie über alles lieben, mögen Menschen sie auch ungeheuer gern essen“, sagte die Spaziergängerin. Maiki fragte: „Woher weißt du das?“ „Ich bin Nussi Nüsschen, die Hüterin der Haselnüsse“, sagte sie. „Wir befinden uns im sächsischen Hügelland. Die Bodenwerte sind gut. Schon früher wurde hier Landwirtschaft betrieben, seit dem 12. Jahrhundert Obst kultiviert. Die Obstland Dürrweitzschen AG baut auf einer Fläche von rund 1.500 Hektar ökologisch orientiert und biologisch Obst an. In der Hauptsache Äpfel, Sauerkirschen, Birnen und Erdbeeren. Seit einigen Jahren auch Bio-Haselnüsse“, erklärte Nussi dem lauschenden Maiki und fuhr fort: „Geerntet wird zwischen September und Oktober. Verkauft wird in der Regel an ein weiterverarbeitendes Gewerbe. In diesem Jahr war aber alles anders. Der Verkauf kam nicht zustande. Beinahe wäre die komplette Ernte vernichtet worden. Aber dann hatte ein Geschäftsmann aus der Gegend eine Idee. Der Chocolatier kaufte einfach alle Haselnüsse.“
„Aber was macht er denn mit so vielen Nüssen?“, entfuhr es Maiki. „Schokolade und Nüsse gehören zusammen! Unser Schokoladenprofi entwickelte eine eigene Kreation aus Obstland-Nüssen, Kakaobutter, Kakaomasse, Zucker und anderen Zutaten“, schmunzelte die Hasel-Heilige: „Vom leckeren Brotaufstrich gibt’s garantiert einen Schokoladenbart, den Olav Praetsch mit seiner Wermsdorfer Nusscreme allen Naschkatzen ins Gesicht zaubert!“
„Aber wenn aus deinen Brüdern und Schwestern Schokocreme wird…“, dachte Maiki laut und wurde ganz still. „Sei nicht traurig, denn dafür sind wir gemacht. Im Kreislauf der Natur wachsen wir, sammeln die Sonne und ballen in uns die Energie des guten Bodens, reifen und stellen uns gern zur Verfügung - für Mensch und Tier. Jeder gehört in seine eigene Geschichte. Und das ist unsere“, philosophierte Nussi Nüsschen: „In der Wermsdorfer Nusscreme steckt ein Stück Seele - von uns, vom Land, vom Produzenten. Und ich verspreche dir, jedes Mal, wenn du aus dem Schokoglas naschst, wirst du an diesen Tag zurückdenken. Wirst du dich an mich erinnern und unsere Begegnung wird wieder lebendig.“
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